Modellkanonenschießen Freundschaftstreffen am 23.10.2023

Aus den Landkreisen Pforzheim, Heilbronn und Ludwigsburg, trafen sich, bei bestem Herbstwetter, am 21.10.2023 in Sersheim, Schwarzpulverschützen mit ihren Modellkanonen. Da es immer weniger Wettkämpfe im Rahmen von Vorderladertreffen gibt, wurde einfach ein freundschaftliches Treffen organisiert.

Zielsetzung:

Kameradschaftliches Treffen von aktiven und ehemaligen Modellkanonenschützen. Wiederbelebung oder Erhalt dieser Sportart. Erfahrungsaustausch und Planung weiterer Veranstaltungen.

Ablauf:

Es gab, seitens der Ausschreibung, keine Beschränkungen in Sachen Lauflänge, Visierung, Laufart oder Kaliber. Die Voraussetzungen für eine Teilnahme waren lediglich behördlichen Standvorgaben bzgl. der max. Bewegungsenergie, ein gültiger Kugelbeschuss und ein aktueller § 27. Als Ziel wählten wir die Scheibe des deutschen Modellkanonen Verbandes mit der „hellen 100“ in der Mitte.

6 Schützen waren der Einladung gefolgt. Teilweise wurden diese Miniaturausgaben verschiedener Kanonentypen, schon fast 20 Jahre nicht mehr geschossen. Der Grund hierfür liegt im eingeschränkten Regelwerk der Verbände für Turniere und Meisterschaften. Kanonen mit Überlänge, Visiereinrichtungen oder gar gezogene Läufe sind meistens von der Teilnahme an Meisterschaften oder Schwarzpulververanstaltungen, ausgeschlossen. Dabei zeigt sich gerade hier, die anderen Orts, viel gepriesene Vielfältigkeit. Leider schlummern optische und technische Leckerbissen oft zuhause und dürfen wegen Überreglementierung nicht mehr eingesetzt werden.

Wir waren der Meinung, dass es an der Zeit war, den Dornrösschenschlaf dieser Sportgeräte unsanft zu unterbrechen. Schützen mit Kaliber .45 bis .75, teilweise mit Eigenbauten, verschiedene Visierungsarten, glatte und gezogene Läufe, Feldkanonen, Schiffsgeschütze und ein Hinterlader mit Blockverschluß, sind gekommen um in guter und freundschaftlicher Runde ihr Können zu zeigen. Auch der Erfahrungs.- und Informationsaustausch kam nicht zu kurz. Erinnerungen an die 80er und 90er Jahre, wo niemand „Insiderwissen“ weitergab, aus Angst vor noch größerer Konkurrenz, kamen hoch. Wir sind der Meinung, dass dieses calvinistische Denken heute nichts mehr zum Erhalt dieser schönen Sportart beiträgt und nicht mehr zeitgemäß ist.

Nach einer beliebigen Anzahl von Probeschüssen, wurden dann 6 Schuß bei 5er Wertung auf die o.g. Scheibe, abgegeben. Die magische Zahl von 500 Ringen erreichte Klaus J. aus dem Enzkreis. Er schießt erst seit 5 Jahren Modellkanone. Seine überlange cal .69 Glattlaufkanone mit Visiereinrichtung kam, auch beim Vorbesitzer, wegen der o.g. Einschränkungen, nie zum Einsatz. Umso größer war die Freude über diesen „Egun-Kauf“. Als kleine Erinnerung hat er Zinn-Kanone (Zinnfiguren gießen war früher auch ein Hobby) und ein „ 3-Gänge Menue für 2 Personen“ mitnehmen können. Das mitgelieferte „Zielwasser“ benötigt er eher nicht.

Fazit:

Einstimmig wurde dieses Treffen positiv bewertet. Man hatte noch nie die Möglichkeit, sich fast ohne technische Beschränkungen so auszutauschen und zu Messen. Viele dieser Sportgeräte aus den 80er und 90er Jahren sind heute leider verschwunden. Es lässt sich kaum noch der Verbleib klären. Wir denken, dass es in 2024 wieder ein solches Treffen Gleichgesinnter und ihrer Lieblinge geben wird. Besitzen diese 6 Schützen doch zusammen 19 Kanonen. Da hat man noch reichlich Material zum Testen. Wir versuchen durch eine frühzeitige Ausschreibung 2024 hier mehr TN aus Nah und Fern zu erreichen.

Abschließend wurden Kontakte ausgetauscht und die gesellige Runde ging nach dem gemeinsamen Abendessen auseinander.

Wir danken dem Schützenverein SV Sersheim 1923 e.V. namentlich dem Vorstand, für die Nutzung der Räumlichkeiten und der unbürokratischen, freundschaftlichen Zusammenarbeit.

Jochen M.